REZENSIONEN

"Basilikumdrache und Schöpfungskrönchen"


"Abgründe - zum Fürchten"
""Basilikumdrache und Schöpfungskrönchen" - was für ein hinterhältig harmloser Titel für Krimi-Kurzgeschichten der beinharten bis augenzwinkernden Art. Für mich, die als Kind im Kasperletheater untröstbar weinte und schluchzte und nicht sehr geübt im Krimilesen, eine neue Welt. Hier werden mal grelle, mal unheimlich eingefärbte Schlaglichter auf unsere Gesellschaft und so manche schräge Typen geworfen. Regina Schleheck erzählt auf vielerlei Weisen, sowohl spitzbübisch verschmitzt, mit feinsinnigem Humor, als auch drastisch präzise, reißt den ruhig schmökernden Leser aus dem Sessel und trifft ihn keulenartig aus dem Hinterhalt … spannend ohne Ende.
Sie formuliert umwerfend gut - ihre Geschichten sind brillant konstruiert -, literarisch einfach exzellent die mit Wucht geschilderten Begebenheiten, wobei hier und dort auch Spitzenklöppelei anmutig Intrigen verbrämt. Ihr Stil erstellt kein Pastell, sondern einen hochpräzisen Stich, eben - geätzt. Und sie beschreibt so scharfsinnig die Abgründe der menschlichen Gesellschaft, dass es zum Fürchten ist, leider aber wahr.
"

Amazonrezension, 14. März 2021


"Eine Fundgrube der Fantasie"
"Mal sind es Weihnachten und Omas Plätzchen, mal Rotkäppchen und die kleine Meerjungfrau: Regina Schleheck lässt für ihre Fantasygeschichten keine Inspirationsquelle unangetastet. Heraus kommen dabei witzige Geschichten. In Basilikumdrache und Schöpfungskrönchen wurden einige davon zusammengetragen.
Sowohl die Form der Kurzgeschichte als auch das deutsche Phantastikgenre erfahren nur wenig Wertschätzung, bedauert der Verlag in Farbe und Bunt (kurz iFuB-Verlag) in seiner Ankündigung des Buchs "Basilikumdrache und Schöpfungskrönchen". Die beworbene Anthologie, bestehend aus Kurzgeschichten und Erzählungen der Autorin Regina Schleheck, stelle daher den "Ausdruck höchster Würdigung" sowohl für die Textform als auch für die Autorin dar. Unter "Phantastik" versteht der Verlag dabei unter anderem die Genres Fantasy, Horror und Science-Fiction sowie entsprechende Unterkategorien, Abwandlungen und Crossover.
Die 35 Texte in "Basilikumdrache und Schöpfungskrönchen" lassen sich hauptsächlich dem Fantasygenre zuordnen, wobei auch Elemente der Science-Fiction, des Horrors und des Kriminalromans darin zu finden sind. Die Autorin Regina Schleheck wurde unter anderem mit dem Deutschen Phantastik Preis für das beste Hörspiel 2008 und dem Friedrich-Glauser-Preis in der Kategorie Kurzkrimi 2013 ausgezeichnet. Ein Großteil der Texte in diesem Band belegte außerdem hohe Ränge in den Kurzgeschichtenwettbewerben des Corona Magazines, das seit 2014 ebenfalls vom iFuB-Verlag publiziert wird.
Was die Fantasy-Elemente ihrer Kurzgeschichten angeht, zieht Regina Schleheck alle Register. So finden sich in der Sammlung nicht nur moderne Aufbereitungen von Märchen, Sagen und Legenden, sondern auch Umdeutungen jüngerer geschichtlicher Ereignisse mit phantastischen Twists, bis hin zu Besuchen von Aliens und kosmischem Horror. Regina Schlehecks teilweise recht düsterer Humor lässt sich bereits durch Titel wie "Totkäppchen und der Rolf" erahnen und ist definitiv eine der stärksten Seiten der Sammlung.
Oftmals stecken im Fundament der Geschichten einfache Wortspiele, wie etwa in "Web-Space", wo das "Netz im Weltraum" einfach wörtlich genommen und die Geschicke der Galaxie von Spinnen in die Hand – oder vielmehr in die Beine – genommen werden. Oder in "Besuch am Heiligen Abend", in der der Weihnachtsmann zum Wein-nachtsmann umgedeutet wird. Der ist hier verzweifelt auf der Suche nach einem Mittel, das ihn zum Weinen bringt, nachdem ihm die Tränen einfach nicht mehr kommen wollen. So simpel die Ideen hinter den Texten damit sein mögen, durch die Konsequenzen, die Schleheck aus diesen Wortumdeutungen zieht, entstehen bisher unerforschte Handlungsräume und unerwartete Begegnungen ...
Auch die – vom Verlag betonte – ernste Seite des Buches ist vorhanden. Insbesondere die menschliche Zerstörungswut wird mehrfach betrachtet. Auch Doppelmoral und Selbstüberschätzung sind wiederkehrende Motive. Schlehecks Figuren sind Alltagsmenschen, keineswegs immer sympathisch und stets realistisch gezeichnet, selbst wenn sie in der Haut eines Drachens stecken. Sie machen Fehler und bekommen dafür die Konsequenzen zu spüren. Aber auch wenn das ein oder andere Mal das Weltbild eines Charakters auseinandergenommen wird, wie beispielsweise in Kant ist Kacke, wo die Protagonistin mit einem kurzsichtigen Versuch, die Welt zu retten, ihren eigenen Untergang heraufbeschwört – insgesamt wirkt es nicht, als hätte sich das Buch das Kritisieren zur Hauptaufgabe gemacht. Es will unterhalten und das können die einzelnen Texte durchaus.Dabei ist dem Verlag die Förderung und Würdigung dieser Autorin freilich anzurechnen, denn Basilikumdrache und Schöpfungskrönchen wartet mit zahlreichen Highlights auf, von denen hier einige wenige noch genannt werden sollen: In Kellergeschichte etwa steht eine berührende Mutter-Sohn-Beziehung im Mittelpunkt einer Erzählung um das Tier im Menschen. Fairmann nutzt die Wirrungen moderner Technik und führt mit dem Navi Lesende und Protagonisten gleichsam in die Irre. Gefährlicher Zeuge lässt die Lesenden an einem Rachedrama teilhaben, dessen Ende wohl niemand vorhergesagt hätte. Schließlich kombiniert Nicht Fisch, nicht Frau Hans Christian Andersens Die kleine Meerjungfrau mit den Ereignissen des Arabischen Frühlings. Regina Schleheck spielt mit unglaublich vielen Ideen und Konzepten und vermag ein ums andere Mal zu überraschen."

Belinda Schantong, litlog.de, 01. Dezember 2018


"Es ist zwar in der ersten und letzten Kurzgeschichte in dem Buch "Basilikumdrache und Schöpfungskrönchen" von Regina Schleheck von einem Drachen die Rede, doch die weiteren Geschichten handeln unter anderem von der Begegnung zweier Frauen aus unterschiedlichen Zeitepochen oder auch von einem Jungen, der sich in einer Waschmaschine auf eine Zeitreise begibt. Im Carlisle Castle fürchtet eine Jungverheiratete um ihr Leben, ein Familienurlaub in Südtirol bleibt nicht ohne Folgen und eine Klettertour in der Eifel genau so wenig wie ein Besuch auf dem Alzeyer Weihnachtsmarkt. Es geht um Spinnenmord, einen Mumienfund und junge Frauen, die ein Herrscher im Harem hält.
Einmal kommt in den Geschichten ein Weihnachtsmann zu Besuch, eine Kosmetikerin wird besucht oder es kündigt sich Besuch von einem unbekannten Planeten an. Ein Kunstwerk wird betrachtet, eine Zugfahrt unternommen und Bücher werden "verschlungen". Während ein Sohn sich an seinem Vater rächt, weil der seine Mutter auf dem Gewissen hat, übt eine Frau Rache an der Ehefrau ihres verschiedenen Liebhabers, und ein betrogener Ehemann will sich am Liebhaber seiner Frau rächen. Es geht um eine junge Liebe unter der Herrschaft der Nazis, wie auch um die schwere und gefahrvolle Arbeit unter Tage. Die Autorin schreibt vom geplatzten Traum einer jungen Frau als Bootsflüchtling und von einem Pharmakonzern, der über die Grundwasserreserven Einfluss auf die Bevölkerung nimmt.
Schauplätze der Geschichten sind sowohl das ferne China, Moskau, Tripolis oder Schottland, wie auch eine Ruhrgebietshalde, der Friesenwall, die Vringspootz, die Severinstorburg der Kölner Altstadt oder das Naturdenkmal Werthelstein an der Grenze zwischen den Dörfchen Bergweiler und Dreis im Landkreis Bernkastel-Wittlich, das der Sage nach ein Opferstein gewesen sein soll. In den aufwändig recherchierten Texten von Regina Schleheck vermischen sich Fiktion mit Realität, wenn es beispielsweise um den 1590 in Lackum aufgefundenen Toten in der Ruhr, den Bürgerkrieg 2011 in Libyen, oder den erstmalig Ende des 19. Jahrhunderts unter dem Künstlernamen Harry Houdini aufgetretenen Zauberkünstler Erik Weisz geht, den eine Freundschaft zu Arthur Conan Doyle verband. Auch den Begriff Wieverfastelovend, der die Weiberfastnacht bezeichnet, gibt es tatsächlich.
In einigen Geschichten hat sich die Autorin der systematischen Ausrottung der Juden gewidmet und immer wieder sind der Krieg und die Arbeit der Bergleute ein Thema. Die erwähnte, verheerende Schlagwetterexplosion auf dem Bergwerk Mont Cenis im Jahr 1921 hat es tatsächlich gegeben. Allerdings war der Anschluss an die Zeche "Friedrich der Große" nicht im Jahr 1963, sondern erst zehn Jahre später. Figuren aus der Literatur wie die Seeräuber-Jenny oder das Rotkäppchen aus dem gleichnamigen Märchen dienten ihr wie unzählige Legenden und Mythen häufig als Vorlage für die Umsetzung zu einer anspruchsvollen und intelligenten Geschichte aus dem Phantastikbereich. Mit bissigem Humor und Wortspielereien können die insgesamt fünfunddreißig Kurzgeschichten von Regina Schleheck in ihrem Buch "Basilikumdrache und Schöpfungskrönchen" überzeugen, die sowohl amüsant wie auch erschütternd, hintergründig, doppeldeutig oder skurril sind.

Beatrix Petrikowski, www.aviso.de, 05. Januar 2017


"Ich bin überwältigt, verängstigt, belustigt und absolut davon überzeugt, das Regina Schleheck hier weitaus mehr macht, als bloß Geschichten zu erzählen. Metaphorisch, bildlich, teils ironisch und absolut genial verpackt – die Realität, ihre Schattenseiten, Abgründe und Schmunzel-Momente. Ich habe keine der 35 Geschichten lesen können, ohne danach kurz innezuhalten. Ich habe mir nach der ersten die Post-Its gegriffen und meinen Gedanken nach dem Lesen festgehalten. Für Euch vielleicht zunächst etwas kryptisch – doch lest dieses Kleinod und Ihr werdet mich bestimmt verstehen. Zumindest zum Teil ;) Sie hat hier so tief gegriffen und an die Oberfläche geholt, was tatsächlich da ist. Allzu oft gut versteckt und verwahrt in unseren dunklen Schubfächern. Oder sie beleuchtet Dinge aus einem ganz anderen Winkel – lässt mir Gänsehaut zurück und ein ungutes Gefühl in der Magengrube … Aber das ist nicht nur ok, sondern ich finde es herausragend. Die Autorin ist eine Meisterin der Worte und ihrer Gewalt. Sie bringt es auf den Punkt, ob es gewünscht ist oder nicht. Und die Stories sind weitaus weniger Fantasy, als es auf den ersten Blick scheint. Hinter dem Deckmantel der Phantastik lauert nämlich die Wahrheit und packt Dich beim Lesen im Genick. Ich bin restlos begeistert! (...) Diese Kurzgeschichtensammlung ist ein richtiger Schatz. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ich ihn öfter mal wieder zur Hand nehmen werde. Ich bin restlos hingerissen von der Autorin und ihrer bildmalerischen Wortgewalt, die vermag die Wahrheit wunderbar hinter der Fantasy zu verstecken – aber nur soweit, dass man sie noch erkennen kann ;) Das Lese-Alter würde ich erst ab 18 ansetzen wollen, ganz einfach weil der Verstand schon voll dabei sein muss. Und zwar soweit, dass man die ganze Tragweite der einzelnen Geschichten auch absolut auskosten kann – dafür braucht es (zumeist, Ausnahmen bestätigen die Regel^^) einen reiferen Geist. Ich gebe hier gern eine Empfehlung an alle, die gern mal hinter die Kulissen des Lebens blicken und die echte Realität nicht scheuen ;)"
Hier gibt es die höchste Bewertung, 5 von 5 goldenen Zahnrädchen!"

Teja Ciolczyk, Gwynny's Lesezauber, 10.November 2016


"Wer mehr als nur ein "gutes Buch" sucht, ist mit "Basilikumdrache und Schöpfungskrönchen" im wahrsten Sinne des Wortes phantastisch beraten.
Regina Schlehecks Kurzgeschichtensammlung ist nicht nur kurzweilig, sie holt den Leser rundherum ab: Mit Witz und Spannung nimmt sie einen an die Hand und mit auf eine Reise, wie es zuletzt Pippi Langstrumpf und Peter Pan vermochten, in eine Welt, die das tatsächliche "Jetzt und Hier" mit dem, was sein könnte oder man sich wünschen würde, vereint. Die Mischung aus tatsächlich existierenden Orten und Menschen und der spürbar sehr guten Hintergrundrecherche lässt die darin verflochtene Phantasterei Teil der uns umgebenden Realität werden... eine phantastische Realität.... die nicht nur beim Lesen Spaß macht, sondern auch später noch nachhallt: wenn ich im Garten oder einem Supermarkt Basilikum sehe, muss ich unweigerlich grinsen.
Ich kann dieses Buch einfach nur empfehlen! Und gerade jetzt, wo die Tage trüber werden, würde ich mich freuen, wenn mir jemand in der Gemüseabteilung am Basilikum zurück lächelt. "

Lene Meissner, Facebook-Rezension, 02. November 2016


"Leider kann ich euch kaum etwas über die Kurzgeschichten schreiben, denn ich würde euch viel zu viel verraten. Aber ich kann euch versprechen, dass das Buch nicht nur Humor und Spannung hervorbringt, sondern auch eine sehr große Portion Fantasy."

Lea Phelina, leaphelina.wordpress.com, 01. Oktober 2016


"Regina Schleheck, die Autorin des vorliegenden Kurzgeschichtenbands, ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Allrounderin, Herausgeberin und Autorin in Personalunion, und das nicht nur in einem Genre allein. Sie hat sich mit ihren Veröffentlichungen sowohl in der phantastischen Literatur als auch im Krimisektor einen hervorragenden Ruf erworben und in beiden Bereichen zahlreiche Preise und Auszeichnungen eingeheimst. Aber nicht alle ihre Veröffentlichungen sind in gedruckter Form erschienen wie beispielsweise die Storys in der von Heidrun Jänchen & Armin Rößler zusammengestellten Anthologie Die Audienz oder die im SF-Magazin Phantastisch!. Die meisten wurden elektronisch publiziert, viele davon im Corona Magazine. Diese und zahlreiche weitere Erzählungen unterschiedlichster Länge und Thematik, die ihre Erstveröffentlichung verstreut in den diversesten Publikationen zumeist kleiner Spezialverlage erlebten, liegen jetzt erstmals gesammelt vor. Und sie bieten einen wunderbaren Einblick in die zahlreichen Facetten der weit unter ihrem Wert gehandelten Kurzform und auch in die vielfältigen phantastischen Welten dieser interessanten Schriftstellerin."
Geek! Wertung: 4 von 5 Sternen

Geek!-Magazin 26, 24. August 2016


"Regina Schleheck ist in Science-Fiction-Kreisen keine Unbekannte. Sie gewann 2008 den Deutschen Phantastik Preis für die Umsetzung von Mark Brandis Bordbuch Delta VII als Hörspiel. Jetzt hat sie mit "Basilikumdrache und Schöpfungskrönchen" einen Kurzgeschichtenband vorgelegt, der ihre phantastischen Werke gesammelt zwischen zwei Buchdeckel presst.
Versammelt sind 35 Kurz- und Kürzestgeschichten unterschiedlichster Art und Couleur. Nicht alle mein Geschmack, aber viele. Die meisten Geschichten thematisieren Zwischenmenschliches, häufig spielt Sexualität eine Rolle. Zwei der Geschichten sind eindeutig der Science Fiction zuzuordnen, viele andere dem phantastischen Genre.
Inhalte hier wiederzugeben ohne zu spoilern ist unmöglich, dafür sind die Geschichten zu kurz und knapp gehalten. Viele lohnen sich jedoch gelesen zu werden. Allerdings nicht direkt hintereinander, nicht nonstop lesbar. Dazu wird, wie häufig in Kurzgeschichten, vom Leser verlangt, dass er selbst die Geschichten noch nacharbeitet, sprich sich Gedanken dazu macht.
Ein rundum gelungenes Lesevergnügen, vier von fünf möglichen Sternen. Den einen Stern Abzug gibt es für die unterdurchschnittlich vorhandene Anzahl von Raumschiffen und die ein oder andere Geschichte, die mir nicht gefiel."

Axel Kruse, Amazon-Rezension, 25. Juli 2016


Unter der Überschrift "Gut zu lesen - EXPRESS-Mitarbeiter stellen ihre Lieblingsbücher für den Urlaub vor":

"Prickelnde Kurzgeschichten
Die Rheinländerin Regina Schleheck (57, Oberstudienrätin) ist Spezialistin für kurze Storys, die oft im reinen Glück beginnen und im kalten Grausen enden. In diesem Buch geht es um Möchtegerndrachen, heiratsunwillige Meerjungfrauen und galaktische Welten voller Sexspielzeug.
Leicht & prickelnd."

Horst Stellmacher, Sonntag-EXPRESS, 17. Juli 2016

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